Donnerstag, 17. Juni 2010

Regenzeit

Im Reiseführer über Ghana steht zu den Jahreszeiten "Der März ist der heißeste Monat (30 Grad), der Juni landesweit der wasserreichste, der Januar der trockenste und - für manche überraschend- der August der kühlste Monat (26 Grad) in Ghana."
Diese Angaben kann ich nun, da ich die meisten dieser Monate hier erlebt habe nur bestättigen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es im Januar überhaupt geregnet hat und wenn, dann vielleicht ein oder zwei mal für eine halbe Stunde. Im März bin ich in der Hitze fast gestorben und die 30 Grad sind auf jeden Fall untertrieben! Ich habe Thermomenter mit 35 Grad im Schatten gesehen um 9 Uhr morgens und das war nichts im Vergleich zu den Temperaturen am Mittag in der Sonne. Ohne Ventilator konnte ich es überhaupt nicht aushalten und schlafen konnten selbst die Ghanaer schlecht, weil es einfach zu warm war. Morgens ist man um 6 Uhr freiwillig aufgestanden, weil man im Bett zu sehr geschwitzt hat. Zum August kann ich noch nichts sagen, aber Anfang September als ich gekommen war, konnte ich teilweise eine lange Hose tragen und am Abend am Wasser einen ganz dünnen Pullover anziehen (was ein paar Wochen später nicht mehr nötig war).
Jetzt aber mal zu dem Grund, warum ich das alles schreibe. Seit Mitte Mai hat es öfters mal geregnet, so alle 3 Tage mal ein Schauer, der ein Stündechen gedauert hat. Ich hatte mich schon gefreut, dass Regenzeit doch nicht so viel Regen zu bedeuten schien. Seit zwei Wochen sieht das ganze aber anders aus. Es regnet nun täglich. Die letzte Woche war besonders schlimm. Es hat fast ohne Pause geregnet und tropische Regen sind heftiger als die deutschen. Die Sonne war immer nur für wenige Minuten zu sehen. Gestern wurde es besonders "kühl" durch den Regen. Ich habe im Wind fast etwas gefröstelt. In der Nacht musste ich mich das erstemal seit 9 Monaten zudecken! Allerdings mehr mit einem Lacken, als einer Decke. Besonders schlimm, war es am morgen. Wir haben kein warmes Wasser und so muss man kalt duschen. Daran habe ich mich eigentlich gewöhnt, und zum Glück ist das Wasser von den warmen Temperaturen und der Sonne meist auch etwas aufgewärmt, nun aber tut es fast weh, mit diesem kalten Wasser zu duschen. Heute morgen habe ich zum ersten mal seit ich hier bin eine lange Jeanshose angezogen. Bisher war es immer zu warm dafür, in der Erwartung, dass auch dieser Tag nicht zu heiß wird. Zu heiß war er nicht, aber gegen Mittag ist die Sonne rausgekommen und es war dann doch ganz schön warm.
Aber das sind meine wirklich kleinen persönlichen Problem, viel schlimmer ist, dass das viele Wasser sie ganzen Straßen (die meisten sind ja aus Sand) wegspühlt. So liegen Wasserrohre frei, die gerne mal brechen, wenn ein Auto drüber fährt. Auf dem glitschigen Lehmboden kann man auch ganz leicht ausrutschen (was ich schon selber erfahrenn habe). In machen Häusen, die nicht so gut gebaut sind, regnet es auch gerne mal rein. Am schlimmsten ist jedoch das einige Orte rund um Kumasi (der zweit größten Stadt) von dem ganzen Wasser überflutet worden. Der Hauptgrund liegt aber anscheinend darin, dass die Abflüsse verstopft waren und Unrat den Fluß, der das Wasser sonst abführt, blockiert hat. Der Juni ist also definitiv der wasserreichste Monat.
Ich hoffe, dass das Wetter bald besser wird, zumindest, wenn ich im Juli etwas Urlaub machen will und Sonne tanken kann, bevor ich im August wieder nach Deutschland komme.

Das Bild zeigt den Weg zu meiner Schule. Die Schneise ist in der letzten Wochen vom Regen ausgespühlt worden.

2 Kommentare:

  1. Hi Maria,
    ich hoffe, dass das Wetter besser ist wenn wir da sind. Die Strassen sehen ja fürchterlich aus, nach solchem Regen. Ich glaube es ist gut, wenn wir in Ghana das Autofahren sein lassen.
    Gruss und bis bald
    Paps

    AntwortenLöschen
  2. Hi Maria,
    die Strassen sehen ja fürchterlich aus nach dem Regen. Also Autofahren in dieser Zeit ist sicherlich kein Vergnügen und wir werden das auch sein lassen, wenn wir nach Ghana kommen.
    Gruß von Paps

    AntwortenLöschen