Samstag, 17. April 2010

Endlich Ferien!

Am Donnerstag hatte ich den letzten Schultag und somit nun Ferien bis zum 12.Mai. Da ich vor den Ferien unglaubliche 174 Arbeiten korrigiert hatte, wobei jeder Schüler mehr als eine Seite geschrieben hatte, war es ganz schön viel arbeit. Hinzu kam noch, dass das ganze in Englisch war und ich vor allem bei den Aufsätzen oftmals echt Probleme hatte eine gute Alternativlösung für total verkehrte Sätze zu finden. Aber auch dies habe ich geschafft. Wenn alles klappt werde ich nächste Woche mit anderen Freiwilligen zu einer zwei wöchigen Reise aufbrechen. Zuerst über den Voltasee (ein künstlicher aufgestauter Fluß) mit einem Fährschiff in den Norden Ghanas. Danach in die Hauptstadt Burkina Fasos und dann für ein paar Tage zu einer anderen Freiwilligen, die in Burklina lebt. Danach natürlich wieder zurück. Wie das wird und was ich erlebe teile ich euch mit, wenn ich wieder zurück bin.

Dieser Haufen Zettel, sind die Exams, die ich alle innerhalb von zwei Wochen korrigiert habe.


Zement für die Bodenplatten


Auf einen Klecks Zement wird die Fließe gelegt,..


..., dann mit einem Hammer festgeklopft,...


... und fertig ist der Boden. Die gelbe Wasserwaage, die irgendwo zu sehen ist, wurde meines Wissen nicht wirklich eingestzt.

Dienstag, 13. April 2010

Das sind wirklich Kuchen

Ich hatte ja schon einmal Bilder von den Mädchen beim "Cake Decoration" (in Deutsch Kuchen dekorieren, backen kann man das ja wirklich nicht mehr nennen) geschickt. Dieses mal waren die Kuchen aber noch einmal eine Spur komplizierter. Aber seht selber.

Erstmal ein weiteres Bild vom Bau. Die Holzkonstruktion auf die die Decke von Innen gesetzt wird. Bauen ist hier einfach total anders.


Theoretisch kann man das Essen. Von den Barbies, allerdings bitte nur die Kleidung und den Rock.






Freitag, 9. April 2010

Exams

Zur Zeit werden Exams in meiner Schule und in allen Schulen Ghanas geschrieben. Es gibt hier keine Arbeiten im Laufe des Halbjahres so wie bei uns, sondern zum Ende des Terms werden zwei Wochen lang Exams in allen Fächer geschrieben. In meiner Schule sogar drei Wochen, weil alle Schüler noch eine praktische Prüfung haben und das bei nur einer Küche etwas Zeit in Anspruch nimmt. Das ghanaische Schuljahr ist in drei Terms aufgeteilt, die jeweils drei Monate dauern. Danach gibt es vier Wochen Ferien. Die genauen Daten dafür legt jede Schule selber fest. So ist es nicht ungewöhnlich, dass viele Schulen schon in den Ferien sind, andere aber erst nächste Woche folgen. Auch wann genau der Unterricht wieder anfängt, entscheidet jede Schule für sich selbst. Nur die staatlichen Schulen haben feste Daten und an diesen orientieren sich die Privaten. Es gibt hier aber genauso viele private wie staathatliche Schulen, denn die Ausbildung an den privaten Schule ist meist um ein vielfaches besser.
Bisher hatte ich sehr viel Arbeit wegen der Exams. Erstmal die Fragen konzipieren, auf Compuer tippen, in einen Kopiershop gehen, das ganze ausdrucken und kopieren (410 Stück) und jetzt natürlich das Korrigieren. 7 Arbeiten hatte ich und teilweise 42 Schülerinnen in der Klasse sitzen. Sie hatten zwei Zettel mit Fragen und jedes Fach hat seine eigenen Schwierigkeiten beim Korrigieren. In Mathe ist es anstrengend, wenn schon die Frage falsch abgeschrieben wird und ich andauert alles selber nachrechnen muss und schauen wo der Fehler liegt, um bei Folgefehler zum Beispiele halbe Punkte zu geben. In Englisch gab es erstmal einen Grammatikteil für den sie eine Stunde Zeit hatten, dann Fragen zu einem Text, also Verständnis, und dann sollten sie zwei Aufsätze mit jeweils 200 Wörtern schreiben. Das musste ich ca. 40 mal korrigieren und teilweise ist ihr Englisch so schlecht, dass ich keine Ahnung habe, was sie schreiben wollten. Da Englisch nicht meine Muttersprache ist, ist das ganze noch mal anstrengender. Aber zum Glück sind bald Ferien und das ganze ist nur drei mal im Jahr.
Ich bin keine ausgebildete Lehrerin und war nie Teil des ghanaischen Schulsystem, sodass ich wüsste, wie man hier arbeiten konzipiert. Ich merke daher, was für eine Verantwortung ich hier trage, denn ich arbeite komplett eigenverantwortlich und werden nicht kontrolliert in meinem Tun, aber Unterstützt. Ich denke, dass ich das bis jetzt ganz gut hin bekommen habe und werde auch weiterhin mein bestmögliches geben, auch wenn es oftmals ganz schön anstrengend ist.

Praktische Kochprüfung. Die Bedingungen sind schon etwas anders als in einer deutschen Küche. Kein fließend Wasser, eine Gaskochplatte, kein Stauraum,....




Der zweite Raum bekommt ein Aluminium Dach.


Ostern in Ghana

Endlich finde ich etwas Zeit, euch von meinem diesjährigen Ostern hier in Ghana zu berichten. Momentan haben wir Exams, also Prüfungen zum Termende. Daher korrigiere ich jeden Nachmittag Arbeiten, nur um am nächsten Tag neue Arbeiten zu mit den Schülern zu schreiben.
Letztes Wochenende, dem Osterwochenende konnte ich aber mal so richtig entspannen. Mit zwei anderen Freiwilligen bin ich in den Westen an den Strand gefahren, denn der Westen hat die schönsten Strände Ghanas.
Am Karfreitag sind wir losgefahren und um zur Trotro Station zu kommen, musste ich an der katholischen Kirche vorbei. Die haben zu diesem Zeitpunkt gerade ihre Karfreitagsliturgie gehabt. Zuerst dachte ich, ich sehe nicht richtig, denn die ganze Gemeinde war vor der Kirche versammelt. Dort haben sie die Leidensgeschichte nach gespielt, aber richtig. Nicht so wie bei uns, indem die Geschichte mit verschiedenen Rollen gelesen wird, nein es gab richtige Schauspieler und diese hatten es wahrlich nicht ganz einfach. Die beiden, die die Verbrecher gespielt haben hingen schon am Kreuz in der prallen Sonne. Als ich kam wurde gerade um Jesus Gewand gewürfelt und ihm eine Dornenkrone aufgesetzt. Leider hatte ich keine Zeit zu warten und zu zuschauen, wie auch „Jesus“ ans Kreuz geschlagen wird, aber schon dieser kurze Eindruck des ganzen Schauspiels war beeindruckend. Was müssen die Schauspieler gelitten haben, denn in der Sonne um kurz vor zwölf waren es bestimmt über 40 Grad und dann noch am Kreuz. Zum Glück wurden aber keine Nägel in „Jesus“ Hände geschlagen. Das ganze war sehr interessant und auch fremd für mich.




Die Trotrofahrt zum Strand hat gute 4 Stunden gedauert und war sehr unbequem, weil es mehr als nur eng war und dazu noch sehr warm. Vor allem mussten wir auf die Abfahrt eineinhalb Stunden warten, weil die Trotros immer erst abfahren, wenn sie voll sind und das kann manchmal echt dauern. Zum Glück kann man durchs Fenster die ganze Zeit Getränke, kleine Essenssachen und alles andere mögliche kaufen und sich so die Zeit etwas vertreiben.
Unsere Unterkunft am Strand war sehr einfach, z.B. kein fließend Wasser, dafür war die Lage traumhaft. Unsere zwei Zimmer waren über einer Strandbar und somit haben wir von dem Balkon direkt aufs Meer geblickt. Das Haus selber stand auch direkt am Strand. Es waren schätzungsweise 30 Meter bis zur Wasserkante. Morgens nach dem Aufstehen um 8 Uhr waren wir schon im Atlantik schwimmen. Die Wellen waren teilweise echt stark, aber das hat viel Spaß gebracht. Den Tag über haben wir gelesen oder Spiele gespielt. Das alles natürlich die ganze Zeit im Schatten, gesonnt haben wir uns nie direkt. Die Sonne hier hat eine ganz andere Intensität, als in Europa und da wir ja alle schon relativ braun sind, wollten wir auf einen Sonnenbrand verzichten.
Am Sonntag haben wir drei uns dann todesmütig mit Surfbrettern in die Wellen gewagt. Die konnte man sich an diesem Strand ausleihen, auf eine Unterrichtsstunde haben wir aber verzichtet. Es ging uns hauptsächlich um den Spaß an der ganzen Sache.Und es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich persönlich mich eher als unbegabt für das ganze einschätzen würde. Nach zwei Stunden haben wir zum Teil aber auf den Brettern gekniet und kurz gestanden. Allerdings hatten wir alle blaue Knie danach. Ich hatte dazu noch einen Muskelkater in den Oberarmen und konnte meine Armen am nächsten Tag nur schwer heben.
Am Abend wurde am Strand noch ein Feuer direkt vor unserer Unterkunft gemacht und so hatte ich sogar ein Osterfeuer hier in Ghana. Am Montag morgen war ich dann Pfannkuchen mit Ananas und Schokolade frühstücken.
Busua, das ist der Name des Stranddorfes, in dem wir waren, hat eine interessante Mischung aus Tourismus und den einheimischen Lebenstil der Fischern. Man kann dort Pfannkuchen essen (was man sonst nicht in Ghana kann), es gibt Bars und Hotels und den Surfshop. Auf der anderen Seite sind die meisten Menschen dort immer noch Fischer und ziehen ihre Netze direkt neben dem sich sonnenden Touristen (Weißer und Ghanaer) aus dem Wasser. So haben wir mehrmals in diesen Tagen die Fischer beobachtet, die ihre Netze an Land zogen. Am letzten Morgen konnte ich von unserem Balkon beobachten, wie sie ganz schön große Fischer gefangen und an Land gezogen haben. Ich musste dann erkennen, dass es zum Teil keine Fische, sondern Delfine und zwei Haie waren. Diese wurden dann auch direkt am Strand zerteilt. Das ganze war nichts für zartbeseitete Europäer. Auch nichts für zartbeseitete Europäer war unser Erlebnis vom ersten Abend. Wir saßen am Strand und haben etwas getrunken, als viele Menschen an eine Stelle nur wenige Meter von uns entfernt geeilt sind. Ein Ghanaer aus dem Dorf ist anscheinend am Nachmittag ertrunken und seine Leiche wurde angespühlt. Das ganze war schon nicht schön und hat die Stimmung etwas gedrückt.
Insgesamt war es aber doch ein sehr schönes Wochenende an dem wir richtig entspannen konnten und viel Spaß hatten. Außerdem wer kann schon von sich behaupten am Osterwochenende im Atlantik surfen gewesen zu sein! Es ist komisch, dass es normal ist in kurzer Zeit für wenig Geld an Traumständen entspannen zu können. Aber das ist eine der vielen positiven Seiten am Leben hier in Ghana.

Blick vom Zimmer aufs Meer.

Fischer ziehen ihre Netze aus dem Wasser.

Unsere Unterkunft über der Strandbar in den Farben Ghanas.

Diese Insel lag direkt vor uns im Meer und hat nichts als zwei Palmen.
Im Vordergrund Fischerboote.

Mein Osterfeuer am Strand.

Ein großer Fang.

Drei Delfnie und zwei Haie

Anschließend wurden sie direkt am Strand zerlegt, ganz wären sie zu schwer zum Wegtragen.

Montag, 5. April 2010

Frohe Ostern!

Ich wünsche allen frohe und gesegnete Ostern!
Ich hoffe, es war nicht zu kalt und ihr konntet schon ein bisschen den Frühling fühlen. Hier war es nämlich wie immer sehr warm. Aufs Eier suchen habe ich dieses Jahr verzichtet, dafür aber viele andere wirklich interessante und schöne Dinge erlebt. Am Karfreitag bin ich zu einem Kurzurlaub an den Strand mit zwei anderen Freiwilligen. Ich habe keinen Sonnenbrand, dafür aber Blaueflecken und Muskelkater. Woher die kommen berichte ich bald und sende euch auch ein paar traumhafte Bilder, damit ihr richtig neidisch sein könnt.