Sonntag, 18. Juli 2010

Noch wenige Stunden

Gleich breche ich auf nach Accra, um meine Eltern und meinen Bruder vom Flughafen abzuholen. Sie haben den Schritt gewagt und besuchen mich. Drei Wochen werden wir durch den Süden Ghanas reisen und dann am 7. August gemeinsam wieder nach Deutschland fliegen.
Das bedeutet, dass meine Zeit als Freiwillige in Ghana fast rum ist. Ich werde keine Nacht mehr in meiner Gastfamilie schlafen und keinen Tag mehr unterrichten. Ich kann es irgendwie kaum begreifen, dass es das jetzt gewesen sein soll. Ein Jahr war so lange und im Nachhinein doch auch kurz. Der Abschied wird hart. Am Freitag gehe ich in meine Schule um mich zu verabschieden und meinen Eltern natürlich alles zu zeigen. Ich glaube es werden Tränen fließen. Aber daran will ich erst denken, wenn es soweit ist.
Wir werden uns Accra, Koforidua, Kumasi, Cape Coast, Elmina und natürlich Swedru anschauen. Ich hoffe, dass alles klappt, denn Afrika ist schon etwas anstrengend in den ersten Tagen. Auf jeden Fall freue ich mich sie endlich wieder physisch vor mir zu haben.

Ich weiß nicht, ob ich aus Ghana noch mal etwas schreiben kann, werde dann aber spätestens aus Deutschland über die letzten Wochen berichte.
Ich danke aber allen für die große Unterstützung, die ich dieses Jahr von allen möglichen Menschen erfahren habe.
Bis ganz bald
Maria

Dienstag, 13. Juli 2010

Meine letzte Woche

Meine letzte Woche in der Schule hat angefangen und darüber bin ich wirklich sehr traurig. Allerdings bin ich auch mehr als im Zeitstress, weil meine Schüler jeden Tag Klausuren schreiben und ich sie am Nachmittag gleich korigieren muss.
Dieses Wochenende wollte ich eigentlich die ganzen Englisch Exams fertig bekommen, aber wir hatten dann noch eine sehr kurzfristige Einladung zum letzten Seminar nach Accra bekommen. Von dem Seminar habe ich allerdings einen Sonnenbrand (10 Minuten um 9 Uhr morgens uneingecremt in der Sonne) und was noch viel schlimmer ist über 70 Mückenstiche am ganzen Körper mitgebracht. Ich war zu faul mein Moskitonetz in Swedru abzubauen und dort wieder aufzubauen, nun habe ich gelernt. Es juckt unglaublich. Hört der eine Mückenstich auf, juckt der nächste. Besonders sschlimm sind die an der Fußsohle und den Fingern. Am nächsten morgen war mein ganzes Bett voller Blut, als hätte sich ein horde Vampire über mich hergemacht. Die Mücke ist ganz eindeutig das schlimmst Tier der Welt, kein anderes hat mehr Menschenleben auf dem Gewissen und nun auch noch meinen Schlaf und meine Ruhe. In meinem ganzen Leben hat mein Körper noch nicht so gejuckt. Ich empfehle also allen immer nur mit Moskitonetz zu schlafen. 10 mal ohne geht es gut, aber beim elften mal wünscht man sich man wäre nicht so faul gewesen.

Anbei sende ich noch einige weitere Fotos von der Flutkatastrophe in Swedru.

Hier war mal eine Wohnung



Die Überreste des Hauses einer Schülerin