Donnerstag, 28. Januar 2010

Tag 5 der Bauarbeiten

Langsam nimmt der Raum Gestalt an. Die Bauweise ist wie immer ghanaisch unkonventionel. Der Betonmischer ist ein Sparten und der neue Boden kommt einfach von der anderen Seite des Hauses. Natürlich wurde heute beim Abtragen des Bodens eine Wasserleitung mit der Spitzhake getroffen. Aber kein Grund zur Eile, das Wasser läuft und läuft und läuft. Nach 20 Minuten wurde das Rohr ganz durchtrennt und einfach mit einem Stück Schlauch wieder verbunden. Das der dem Druck nicht gewachsen war, merkt ich nach kruzer Zeit, als das Wasser (und Schlamm) durch der Bereich der mal ein Fenster werden soll in meinen "Klassenraum" spritzte. Ja, einen Bereich in der Baustelle benutzen wir auch als Klassenraum (auf dem Bild hinter dem Raum im Vordergrund).
Morgen gehts früh zum Zwischenseminar nach Abetefi. Mein Bus fährt um 5.30 aus Swedru ab und das nachdem ich schon zwei Nächte kaum geschlafen habe. Schuld daran sind natürlich wiedereinmal die ganzen Kakerlaken. Ich habe welche getötet, aber die meisten krabbeln nachts immer noch durch mein Zimmer.

Montag, 25. Januar 2010

Meine Gastfamilie wächst

Seid Samstag lebt eine Person mehr in unserem Haushalt. Esie (langes E) ist 18 Jahre alt und die Tochter einer entfernten Verwandten oder Bekannten (was hier absolut das selbe ist). Sie hat die Schule abgebrochen und keinen Beruf. Lange Zeit soll sie nur zu Hause gewesen sein und nichts getan haben und daher lebt sie ab jetzt bei uns, um meiner Gastmutter beim frittieren ihrer Plantainchips, ihrem Nebeneinkommen, zu helfen. Bisher hat das immer Abigail am Nachmittag, Wochenende und in den Ferien gemacht. Mir wurde erzählt, dass sie hier sei um meiner Gastmutter beim Führen des Haushalts zu helfen. Wir sind mit mir nun 6 Leute. Meine Gasteltern und die nun drei Mädchen. Jennifer (19) arbeitet den ganzen Tag von morgens 8 bis abends 9, fegt morgens aber das ganze Haus und den Bereich um das Haus. Am Sonntag (Samstag arbeitet sie auch) hilft sie im Haushalt (Waschen, Vorkochen für die Woche). Abigail geht Vormittags zur Schule. Wäscht aber die gesamte Kleidung (außer meine, das mache ich selbst), Spült ab, kocht manchmal und macht alle Botengänge (Handyguthaben kaufen oder sonst etwas) und dann hat sie noch bei den Chips geholfen. Mein Gastvater arbeitet den Vormittag, ist Nachmittags im Shop, in seinem Dorf oder ruht sich aus (Fernsehen, Radio hören). Meine Gastmutter wärmt das Essen auf und kocht einige Kleinigkeiten, macht ihre Missionierungen für ihre Kirche und ihre Chips, wobei sie eigentlich nur die Arbeit von Abigail beaufsichtigt.
Ich frage mich nun, inwiefern sie da noch Hilfe im Haushalt braucht. Ich würde es gut finden, wenn sie das Mädchen dazu bringen würden etwas zu lernen. Abigail und Jennifer haben noch ein Leben neben dem Haushalt und daher waren sie nicht nur unbezahlte Haushaltshilfen, aber Esie jetzt ist für mich nichts anderes als ein Dienstmädchen. Sie arbeitet und darf dafür hier wohnen und essen. Obwohl wir bisher noch nicht viel miteinander geredet haben (ich versuche es, aber sie ist zu schüchtern um zu antworten), würde ich mir eine bessere Zukunftsperspektive für sie wünschen.

Arbeitsschutz

Deutschland, das Land der Bürokratie. Aber auch ein Land der Sicherheit. Gegen was sind wir nicht alles versichert, um den Fall der Fälle vorzubeugen. Aber wir haben auch viele Richtlienen, an die wir uns halten müssen, um diesen Fall der Fälle, wie einen möglichen Unfall bei der Arbeit, vorzubeugen. Was kann nicht alles passieren, wenn man zum Beispiel Bauarbeiter ist. Man könne vom Gerüst fallen oder einen Stein auf den Fuß bekommen oder noch schlimmer auf den Kopf! Zum Glück gibt es die Vorschrift für das Tragen von Helm und Stahlschuhen. Auch unsere Gerüste sind meist sehr gut mit Geländern abgesichert.
Auch in einem anderen Bereich können viele Unfälle passieren, der Küche. Wie gut ist es da zu wissen, dass besonders Gasflaschen speziell gesichert sein müssen und nicht einfach in die Hand von Jugendlichen gegeben werden. Auch offenes Feuer wird meist vermieden und in Schulen, denke ich, wird es bestimmt nicht gestattet sein. Sollte doch etwas passieren, wissen wir ja alle, oder es ist auch Schildern ausgezeichnet, wo der nächste Feuerlöscher ist.

In der Schule gab es heute nur sehr wenig Gas (eine Flasche) und daher musste auf Feuerstellen gekocht werden. Wie gut, dass diese Haltung nach Stunden in der Sonne besonders Rücken schonend ist. Die älteren Schüler hatten zu mindestens eine Tisch und Schatten, weil sie in einem
Klassenraum waren.




Wer findet bei den Bauarbeitern einen Helm, Stahlschuhe (na gut Schuhe überhaupt) und das Gerüst am Bau???


Ohne jegliche Sicherung. Ein falscher Schritt und....


Einer der zwei ehemaligen männlichen Schülern. Noch hat er keine neuen Job und hilf deshalb auf der Baustelle mit.

Freitag, 22. Januar 2010

Tag 1 der Bauarbeiten

Heute ging es los. Bis ich gegen 13Uhr aus der Schule gegangen bin (Freitags habe ich immer etwas eher Schluß), war schon eine Wand fast fertig. Die Steine pressen die Arbeiter selber aus Zement und Wasser. Die Blöcke werden dann in die Sonne zum trocknen gelegt.
Also hier wie versprochen die ein paar Bilder





Donnerstag, 21. Januar 2010

"Das Projekt"

Frankeve hat keine richtigen Klassenräume und das Hostel ist nicht groß genug für all die Mädchen, die gerne in der Schule wohnen würden, daher wird momentan gebaut, um die Umstände etwas zu verbessern. Frankeve bekommt allerdings kein Geld vom ghanaischen Staat und auch das Schulgeld der Mädchen ist dürftig, daher sind sie auf Spenden angewiesen.
Mit der Unterstützung meiner Familie in Deutschland, habe ich versucht über einen Taschenverkauf einige Spenden zu bekommen. Ich möchte mich zuersteinmal bei allen bedanken, die eine Tasche oder eine Flaschengeschenkverpackung gekauft haben und somit die Schule unterstützt haben. Es ist unglaublich toll zu wissen, dass die Verwandten, Freunde und Bekannten einen so unterstützen! Vielen Dank auch im Namen meiner Schulleiterin Francisca, ihrem Mann Evans und all den Mädchen.
Am Mittwoch morgen konnte ich das Geld aus Deutschland von der Bank holen und schon eine Stunde später war ein Auto mit Zement da. Heute ist der Baulleiter gekommen und seine Leute fangen jetzt am Wochenende an zu arbeiten. Wir denken, dass wir von dem Geld einen ganzen Raum komplett fertig bauen können und dort die ganzen neuen Mädchen aus dem Hostel einziehen können. Momentan kommen jeden Tag neue Schülerinnen an, die im Hostel wohnen wollen und müssen, weil sie von zu weit her kommen.
Ich hoffe, dass im Februar einige neue Taschen Hamburg erreichen. Wer also noch eine möchte, kann sich bei meiner Familie melden!
Ich versuche euch ab nun immer auf dem laufenden zu halten, was aus dem Geld gerade entsteht und euch einige Bilder auf diesem Weg zu übermitteln.

Einige Mädchen mit neuen Taschen


Zement kommt an (in Ghana wird wirklich alles auf dem Kopf getragen)


Wer weitere Bilder von der Baustelle sehen will, kann in älteren Posts nach schauen. Bilder von den Veränderungen an der Baustelle schicke ich in der nächsten Woche.

Montag, 18. Januar 2010

Fehlalarm

Heute Nacht gegen 2 Uhr bekamen meine Gasteltern einen Anruf von Freunden. Es solle ein Erdbeben geben. So saßen meine Gasteltern einige Stunden am Esstisch und haben gewartet. Auch Jennifer bekam in der Nacht einen Anruf, dass es ein Erdbeben geben soll. Aber zum Glück geschah nichts. Nicht nur meine Gastfamilie war wach, sondern auch alle anderen Nachbarn. Diese hatten sogar an unsere Fensterläden (Fenster haben wir nicht) geklopft, um uns zu warnen. Nach einiger Zeit haben meine Gasteltern ihren Sohn in Accra anngerufen, um ihn zu fragen, ob das mit dem Erdbeben richtig sei. Mein Gastbruder hat ihnen dann versichert, dass es kein Erdbeben geben wird. Aber nicht nur unsere Nachbarschaft hat sich diese Nacht vor einem Erdbeben gefürchtet, sondern ganz Swedru. Es kamen sogar Anrufe aus Kumasi, wo Bekannte ihre Freunde warnen wollten. Mindestens ein Radiosender hatte auch vor einem Erdbeben gewarnt und dann gab es den berüchtigten Schneeballefekt. Einer warnt den anderen und der ruft wiederum seine Freunde und Verwandten an. In ganz Ghana sollen die Menschen sich vor einem Erdbeben gefürchtet haben.
In Ghana gab es in der Vergangenheit öfters Erdbeben. 1862 gab es ein starkes Beben, bei dem große Teile Accras zerstört wurden und bis heute gibt es immer mal wieder kleinere Beben, wie mir mein Gastvater erzählte.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Fehlalarm aufgrund der furchtbaren Ereignisse in Haiti zustande kam. Wieso aber jemand soetwas verbreitet, ist mir unklar. Mein Gastvater meint, dass dies politische Gründe gehabt haben soll.
Zum Glück haben meine Gasteltern mich schlafen lassen und abgewartet, ob wirklich etwas passiert, daher habe ich von all dem erst heute morgen etwas mitbekommen. Ich werde mir heute abend aber auf jeden Fall die Nachrichten ansehen, um zu hören was für Außmaße dieser Fehlalarm hatte.

Heute war erster Schultag. Meine Schule hatte schon eine Woche länger Ferien gemacht, als alle anderen Schulen, trotzdem waren heute nur eine Hand voll Schüler da. Das ist aber ganz normal für Ghana, bis alle Schüler wieder in der Schule sind, können um die zwei Wochen vergehen. Die wenigen Schüler, die da waren, haben die Schule geputzt und daher habe ich einen entspannten Vormittag im Büro verbracht. Hoffentlich kann ich zum Ende der Woche die ersten Unterrichtsstunden geben.

Sonntag, 17. Januar 2010

Die Schule beginnt

Morgen ist es soweit, die Schule fängt wieder an und nach nun 5 Wochen Ferien freue ich mich wieder etwas zu tun. Mal gucken, wie lange diese Freude anhält.
Heute Nacht hatte ich eine eine weitere Begegnung, auf die ich gerne verzichtet hätte. Gestern noch hatte ich mich sehr ausführlich mit einer Freundin in Deutschland über das Thema WG mit Krabbeltieren unterhalten. Allerdings haben wir uns seit einiger Zeit nur noch das Badezimmer und den Flur geteilt. Gegen 1 Uhr heute Nacht musste ich meine Drohung, die ich auf diesem Blog ausgesprochen habe, wahr machen. Ich habe das Körpervolumen der Kakerlake in meinem Bett drastisch reduziert! Es ist nicht schön, von dem Gefühl 6 krabbelnder Beine auf deinem Hals und Gesicht geweckt zu werden. Auch habe ich keine Ahnung, wie sie durch mein Moskitonetzt gekommen ist, das mich hier nicht gegen Mücken, sondern gegen diese Kakerlaken schützen soll. Ich war mal wieder schneller aus dem Bett, als es der beste Wecker bringen kann. Ich habe die Kakerlake dann mit einem Stück Papier zerquetscht und weil ich so müde war einfach auf meinen Schreibtisch gelegt. Am nächsten Morgen waren dann die nächsten Mitbewohner meiner WG da. Alles war voller Ameisen, die sich über die Überreste der Kakerlake her gemacht haben. Nachdem ich heute Nacht nach dem Besuch der Kakerlake einen wirklich schlimmen Albtraum von zig Kakerlaken in meinem Bett hatte, habe ich heute morgen härtere Maßnahmen ergriffen.
Bisher war ich nett und habe mir gesagt, "du musst nur sterben, wenn du mir zu nahe kommst". Jetzt sorge ich dafür, dass sie alle aus ihren Löchern kommen und sterben werden. In der Ecke, die am weitesten von meinem Bett entfernt ist, habe ich einen Insektenköder aufgestellt. Da ich diesen netterweise aus Deutschland bekommen habe, hoffe ich, dass er sehr effektiv wirkt. Auf der Verpackung steht, dass dieser Köder am Boden kriechende Insekten anlockt und sie dann in ihren Verstecken verenden lässt. Ich hoffe, dass die nicht nur angelockt werden (das wäre furchtbar), sondern ganz schnell und quallvoll verenden.

Am Freitag war ich Tennisspielen, ja das ist hier in einem Hotel möglich.
Das Material war zwar grottig, alte Bälle und zu kleine Schläger, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Ich weiß jetzt auch, warum Afrika nicht so viele Spitzensportler hat, es ist einfach zu warm zum Sport machen.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Schule...und dann?!

Ich unterrichte an einer Berufsschule für Mädchen. Wie es in der Schule aussieht habe ich in den letzten viereinhalb Monaten kennen gelernt, doch wollte ich auch wissen, was die Mädchen nach der Schule erwartet und wie ihr Berufsleben so aussieht.
Daher haben mir Francisca und Evans gestern die Arbeitsplätze von drei ehemaligen Schülerinnen hier in Swedru gezeigt. Ich habe sie interviewt und einige Fotos gemacht.

Das kleine grüne Häuschen steht am Straßenrand, genau wie so viele andere. Schneiderinnen gibt es viele, nicht nur in Swedru, sondern in ganz Ghana, genau wie Friseure. Die Berufsauswahl für Mädchen ist nicht besonders groß, besonders, wenn man keine weiterführende Schule besucht hat.
Auch Cindy Moore ist eine dieser Schneiderinnen. Ihr gehört nun dieses kleine Grundstück mit dem grünen Holzhäuschen, nachdem sie lange den Kredit abbezahlt hat. 4 bis 5 Kunden habe sie im Tag, die ihr einen Auftrag geben und um die 20 dauerhaften Kunden, die ihre Kleidung immer bei ihr schneidern lassen, erzählt sie mir bei meinem Besuch. 15 Cedi berechnet sie für das Schneidern eines ganzen Kleides, wofür sie ungefähr zwei Stunden braucht. Mit dem Geld, das sie verdient, ernährt sie die ganze Familie.

Sie lernt zur Zeit 4 weiter Mädchen an, die ihr dafür etwas Geld bezahlen. Zwei haben im Dezember ihre Ausbildung abgeschlossen. Für die Ausbildung berechne sie den Mädchen weniger Geld, als die meisten anderen, sagt sie mir, denn die meisten dieser Mädchen haben nicht viel. So auch Cindy damals. Sie gehört zu den ersten Mädchen, die eine Ausbildung durch Francisca bekommen haben. Nach drei Jahren Ausbildung war sie im Jahr 2000 fertig. Sie hatte keinerlei Unterstützung durch ihr Familie, daher hätte sie kaum etwas für diese Ausbildung bezahlen können. Der Unterricht bei Francisca kostete nichts, daher konnte sie ihn besuchen. Am Wochenende haben sie und die anderen Schülerinnen Fransisca beim Verkauf von Schmuck und Ohrringe geholfen. Zu dieser Zeit gab es noch kein Frankeve, sondern nur Francisca in einem sehr kleinen Raum und einige Mädchen. Noch keine weiteren Lehrer oder Freiwilligen, dafür auch noch keine Rechnungen. Trotzdem meint Cindy, dass die Schule schon damals eine sehr gute Schule war, denn Francisca habe ihnen viel beigebracht und vermitteln können. Daher hat sie die ersten zwei Jahre nach ihrem Abschluss auch für Francisca gearbeitet und sie in der Ausbildung weiterer Mädchen unterstützt.
Bis heute hat Cindy einen sehr engen Kontakt zu Francisca und fragt sie oft nach Rat. Sie ist dankbar für die Chance die sie damals bekommen hat und die ihr ihr heutiges Leben und das ihrer Familie ermöglicht hat.

Eine ähnliche Geschichte, ist die Geschichte von Mary Beduwa Mensah.
Am 22. September 2002 verließ auch sie nach drei Jahren Ausbildung Frankeve. Sieben Mädchen seien sie damals gewesen, erinnert sich Mary. 2009 haben um die 35 Schülerinnen ihren Abschluss gemacht. Nun bildet auch sie wiederum andere junge Mädchen aus. Sieben haben ihre Ausbildung bereits beendet. Drei beschäftige sie momentan. Auch hier bezahlen die Mädchen Geld für ihre Ausbildung, genau wie bei Cindy und überall. Marys Ausbildung war nicht mehr umsonst wie Cindys damals. 2,50 Cedi (umgerechnet 1,25 €) musste sie im Term (3 Monate) bezahlen. Aber auch schon dieses Geld war schwer für Mary zu bekommen, denn nur ihre Mutter unterstützte sie in ihrem tun. Vielen Ghanaer sei der Wert einer Ausbildung ihre Kinder, besonders ihrer Töchter, nicht bewusst. Möglichst schnell Geld verdienen, um die Familie mit zu ernähren sei oftmals das erste Anliegen vieler älterer Familienmitglieder. Wäre sie nicht das jüngste Kind gewesen, hätte sie diese Ausbildung wahrscheinlich kaum machen können, denn dann hätte sie Geld für ihr jüngeren Geschwister mit verdienen müssen, erklärt sie mir.

Mehr als 10 Schneiderinnen sind alleine in der Straße, in der auch die kleine blaue Baracke Marys steht. Viele Kunden schrecke das Aussehen ihres Ladens ab und sie denken sie wäre nicht gut in ihrer Arbeit. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Mary gehört zu den Besten, wie nicht nur sie mir berichtet, sondern auch Francisca. Viele der Schneiderinnen in der Nachbarschaft kommen mit ihren Arbeiten zu ihr, wenn sie Fehler gemacht haben und lassen es von ihr ausbessern. Auch lassen sie sich vieles zeigen, um von ihr zu lernen. Ihre Kunden wissen das auch und bezahlen meist mehr für die neuen Hosen, Hemden und Kleider. Allerdings herrscht ein großer Konkurrenzkampf zwischen den Schneiderinnen. Viele würden immer weniger für ihre Arbeiten berechnen, um Kunden zu gewinnen. Mary erzählt mir, dass Ghanaer sehr geizig sind und nicht gerne viel Geld ausgeben und ihnen manchmal sogar die Qualität egal sei. Nicht nur diese Einstellung, sondern auch das sich viele neue Kunden durch das Aussehen ihres Ladens abschrecken lassen, mache ihr Probleme. Dabei würde sie gerne in das Aussehen ihres Ladens investieren, sie denke sogar über den Kauf eines richtigen Containers nach, dass Problem ist, das Land dafür zu finden. Ihre jetztiges Häuschen hat sie erst drei Jahre lang gemietet und dann gekauft, der Besitzer des Landes auf dem es steht, will nun richtige Gebäude bauen, um höhere Mieten verlangen zu können, diese könnte sich Mary nicht leisten. So wartet sie nun ab, neu streichen oder ausbessern tut sie nicht, denn jeden Tag könnte der Vermieter kommen und das Haus abreißen.
Täglich von 8 bis 17 Uhr ist Mary in ihrem kleinen Geschäft. Wenn sie könnte würde sie länger bleiben, doch da sie keinen Strom in ihrem Laden hat, ist es nach 17 Uhr zu dunkel, um arbeiten zu können. Die Nähmaschiene ist handbetrieben und das Bügeleisen wird mit Kohle erhitzt.
Mary verdient das Haupteinkommen ihrer Familie. Sie ernährt ihren Mann und ihren kleinen zweijährigen Sohn, der den ganzen Tag mit bei der Arbeit ist. Nach und vor der Arbeit kümmert sie sich noch um den ganzen Haushalt und den kleinen Sohn, denn wie Francisca und sie mir lachend mitteilen, würde ein Mann in der ghanaischen Gesellschaft dieses niemals übernehmen.


Gladys Attas Abschluss ist noch nicht so lange her. 2008 verließ sie nach drei Jahren Frankeve. Dort lernte sie nicht Schneidern, sondern Catering. „Sie war eine der besten Schülerinnen und ich hätte sie gern als Lehrerin für Catering in Frankeve behalten“, erinnert sich Francisca. Doch obwohl Gladys ihr Schule sehr gemocht hatte, blieb sie nicht. Das Geld, das man in einem Hotel verdienen kann, ist doch deutlich höher und Gladys hat mit ihren jungen Jahren, nicht nur Verantwortung für sich selber. Auch ihre Familie, bei der sie weiterhin lebt, muss sie nun finanziell unterstützen. Mit einem so guten Einkommen wird dieses von einem erwartet. Sie erinnert sich gerne an die Schulzeit und mochte es von den Freiwilligen unterrichtet zu werden. Da sie fleißig und begabt war, konnte sie in ihrem letzten Jahr schon wieder die jüngeren Klassen unterrichten. Nach der Schule hat Francisca für sie einen Job rund 30 Minuten von Swedru entfernt gefunden. Das macht sie bei den meisten Schülern. Sie kümmert sich auch nach der Schulzeit weiterhin um ihre ehemaligen Schützlinge. Nun arbeitet Gladys in einem der besten Hotels von Swedru in der Küche und als Bedienung. Obwohl einige der Kollegen einen höheren Abschluss haben als sie, seien sie in ihrem Können längst nicht so gut wie sie, gibt Gladys schüchtern, aber auch stolz zu. Oftmals müsse sie sie richtig unterrichten.
Ihr Arbeitstag ist sehr lang. Morgens um 6.30 Uhr beginnt sie und um 21.00 Uhr ist ihr Tag zu ende. Im Gegensatz zu vielen anderen, wurde sie von ihrer Familie, während ihrer Ausbildung immer unterstützt. Ihr jetztiger Beruf ist sehr angesehen und ihre Eltern sind stolz auf sie. Gladys Traum ist jedoch ein eigenes Unternehmen, vielleicht in Accra. Denn wie jede junge Frau, will auch sie sich gerne von ihrer Familie lösen und ihr eigenes Leben leben. Ihre gute Ausbildung hat ihr den Weg dahin ermöglicht.

Die Ananas-Frage

Jedes Kind weiß, dass Äpfel an Bäumen wachsen, Erdbeeren an Sträuchern und Kartoffeln Knollen im Boden sind. Wir wissen diese Dinge, weil wir sie sehen können. Ein Ausflug ins Alte Land und wir können ganz viele Apfelbäume sehen. Erdbeeren haben wir vielleicht schon mal selber gepflückt oder sie wachsen sogar in unserem eigenen Garten. Kartoffeln essen wir so viel, dass das Wissen über diese Knolle uns schon in der Grundschule vermittelt wird. Allerdings essen wir auch andere Früchte und anderes Gemüse und die wenigsten machen sich Gedanken, wie sie wachsen. Es reicht uns zu wissen, dass sie im Supermarkt in der Obst- und Gemüseabteilung zu finden sind.
Wer weiß wie Selerie wächst? Oder wie Sauerkraut auf dem Feld aussah?
Und wer hat eine Vorstellung davon, wie eine Ananas wächst? An Bäumen? Hängst sie runter, wie ein Apfel oder wächste sie mehr wie Erdbeeren? Wer hat in seinem Leben denn auch schon mal Ananas wachsen sehen! In Ghana gibt es sehr viel Ananas und da sie hier wächst, ist sie nicht nur billig, sondern auch ich habe sie schon gesichtet. Direkt neben unserem Haus ist dieses Foto entstanden und ich hoffe eure Frage, wie denn nun eine Ananas wächst zu beantworten.

Besuch in einem Waisenheim

Es gibt drei Arten von Projekten, in denen Freiwillige arbeiten. Viele unterrichten, so wie ich, als Lehrer in Schulen die verschiedensten Fächer, einige arbeiten in Kliniken oder Krankenhäusern , andere in Waisenhäusern.
Am Montag bin ich in ein Waisenhaus gegangen, um mir anzuschauen, wie eine andere Freiwillige arbeitet. Diese Waisenhaus ist im Verhältnis zu vielen anderen ein sehr gutes. Die Kinder haben sehr viel Platz, sogar einen eigenen kleinen Spielplatz (ich habe hier in Ghana noch nirgends einen Spielplatz gesehen) und viele die sich um sie kümmern. Neben den Freiwilligen gibt es auch Madams die dort wohnen. Sie können zwar keine Mutter ersetzen, aber sie sind eine feste Bezugsperson für die Kinder, die den ganzen Tag und die Nacht über da sind. Es wird ständig darauf geachtet, dass sie sauber sind, dh. Sie werden mehrmals am Tag gebadet und die Kleidung jeden Tag gewechselt und gewaschen. Die Kinder sahen sauberer und gepflegter aus, als viele Kinder, die ich so auf der Straße sehe. Auch, wenn die Freiwilligen die Leitung immer wieder dazu drängen sich noch mehr um die Hautkrankheiten einiger Kinder zu kümmern. Aber das ist vielleicht auch ghanaisches, Gegebenheiten einfach als gegeben anzusehen und wenig Energie in die Änderung einer Situation zu stecken.
Manche von den Kindern, die dort hingebracht werden, wurden gefunden oder ihren Eltern abgenommen. Oftmals gibt es aber einfach niemanden, der sich für sie zuständig fühlt. So wurde mir erzählt, dass der Zustand, indem viele dort ankommen echt erschreckend ist. Abgemagert, Hautkrankheiten und „sonderbares Verhalten“, was auf die psychische Belastung der Kleinen zurück zu führen ist. Aus einem anderen Waisenheim, in dem auch Freiwillige arbeiten, weiß ich von dem Fall eines Jungen von ungefähr 4 Jahren, der in einem total verdreckten Kanal in Accra gefunden wurde. Zu dem Zeitpunkt war er taub und blind und voller Parasiten. Es musste eine Plastikplane gekauft werden und dem Taxifahrer sehr viel Geld bezahlt werden, damit er das Kind überhaupt ins Waisenhaus fährt. Dort wurde er aufgepäppelt und mittlerweile kann er wieder sehen. Wie schlimm und auswegslos muss es der Mutter gehen oder anderen Familienmitgliedern, dass man das seinem eigenen Kind antut.
Die Kinder des Waisenhaus habe ich wie eine große Familie erlebt, in dem sich die älteren um die jüngeren kümmern, sie beaufsichtigen und erziehen.
Die älteren Kinder gehen in die Schule, die kleiner haben eine Art Kindergarten, den die zwei dort arbeitenden Freiwilligen betreuen. In den Ferien hatten sie jeden Tag Trommel und Tanzunterricht.
Obwohl sie Waisen sind, denke ich, dass es vielen Kindern dort besser geht, als in ihren Familien. Dieses Waisenheim ist soll allerdings auch ein besonders gutes sein, was die Umgebung, die Lebensbedingungen und die Betreuung angeht. Allerdings ist die Arbeit für die Freiwilligen manchmal auch sehr langweilig, denn für die meisten Aufgaben gibt es Madams und so bleibt nur spielen und kuscheln übrig. Das war einen Tag lang ganz schön, aber für ein Jahr wäre mir diese Aufgabe aufdauer zu langweilig und eintönig.
Ich bin daher sehr froh in meinem Projekt zu arbeiten und immer etwas zu tun zu haben.

Sonntag, 10. Januar 2010

Elmina

Gestern habe ich mit einer anderen Freiwilligen einen Tagesausflug nach Elmina gemacht. Es war ein sehr schöner Tag, an dem ich wieder mehr über Ghana, die Menschen und ihre Geschichte gelernt habe.
Elmina liegt am Meer und ist aufgrund seiner Castles bekannt. Natürlich war auch dies der Grund, warum wir dorthin gefahren sind. Elmina Catle oder auch Sao Jorge da Mina wurde 1482 von den Portugiesen erbaut und war die erste „Burg“ der Eruopäer in den Tropen. Den Portugiesen diente das Castle als Handelsstützpunk und Proviant-Station ihrer Entdeckungsreisen. 1637 wurde das Castle von den Holländern erobert und ausgebaut. Die Burg war eines der wichtigsten Stationen im Sklavenhandel. Bis zu 1000 Sklaven warteten 2 Monate in sehr kleinen Kerkern auf ihre Verschiffung nach Amerika. Viele starben schon hier, nachdem sie nach langen Fußmärschen durch Westafrika in Elmina ankamen. Das Gefühl an den Orten dieser schlimmen Taten der Geschichte zu stehen, ist schon sehr beklemment.
Nachdem wir Elmina Castle besichtigt hatten sind wir noch zur Conraadsburg (Sao Jago da Mina). Sie war ausschließlich zu militärischen Zwecken von den Holländern gebaut. Die Aussicht von der aus einem Hügel gelegenen Burg war traumhaft. Man konnte den Fischerhafen, Elmina Castle, die ganze Stadt und das Meer überblicken. Beide Castle sind sehr schön, direkt am Meer gelegen und ich konnte mich an den Blicken über die Landschaft gar nicht satt sehen.
Beide Burgen sind UNESCO Weltkulturerbe.
Viele der Besatzer sind sehr schnell und teilweise auch sehr jung an Malaria und anderen Tropenkrankheiten verstorben, daher gibt es in Elmina einen holländischen Friedhof. Viele der Einwohner Elminas und in anderen Regionen Ghanas, haben holländische oder englische Nachnamen, weil sie Nachkommen von den Kindern der Soldaten der Kolonialmächte und afrikanischen Sklavinnen sind. Vergewaltigungen waren zwar nur den Gouverneuren gestatten, doch die Bestrafungen waren nicht all zu schlimm. Die Soldaten zogen mit den Kindern und Frauen einfach außerhalb des Castles. Einige Teile Elminas bestehen noch heute aus den mehrgeschößigen Steinhäuser dieser Zeit.
Selbstverständlich habe ich auch die katholische Kirche, die jetzt eine Basilika ist, besucht. Ein netter Mann hat uns dann noch einiges zur Geschichte der katholischen Kirche in Ghana erzählt und uns einige Exponate gezeigt, die mal ein Museum werden sollen. Die Portugiesen habe den katholischen Glauben nach Ghana gebracht, allerdings haben ihn die protestantischen Holländer später streng verboten und jeden bestraft, der versuchte die katholische Lehre zu verbreiten. So gab es eigentlich fast keine Katholiken in Ghana bis 1890 wieder katholische Missionare unter den Brieten zurück kehrten.
Der Fischereihafen von Elmina ist sehr voll und geschäftig, aber wie überall hier in Ghana auch sehr dreckig. Überall Müll, Plastik und allerlei Unrat. Der Strand wird auch gerne als öffentliche Toilette benutzt. Was Dreck angeht, habe ich schon vieles in Ghana gesehen, und ich dachte mich würde nichts mehr schocken. Etwas, das im Fluss/Hafenbecken schwamm, hat mich aber eines besseren belehrt. Es war groß und rosa. Zuerst dachte ich, ich sehe nicht richtig, aber auch die andere Freiwillige hat es erkannt. Es war ein totes Schwein, umrahmt von Plastik und anderem Müll. Ich frage mich, was mich als nächstes verblüffen wird.

Auch diese Geschichte hat mich mal wieder sagen lassen „That`s Ghana“:
Eigentlich geht diesen Montag die Schule nach den Ferien wieder los (außer in meiner, die machen länger Ferien, aber geplant). Am Freitag war in der Swesbu (Swedru school of buisness) Lehrerkonferenz, auf der auch eine dort arbeitende Freiwillige war. Nach kurzer Debatte wurde zu dem Schluss gekommen, dass viele aufgrund der Unruhen in Swederu (3Tage) sich in den Ferien nicht richtig erholen konnten. Daher wurden die Ferien spontan um eine Woche verlängert.
Die meisten der Schüler kommen gar nicht aus Swedru und wohnen sozusagen im Internat. Daher haben die meisten die Geschehnisse in Swedru gar nicht mitbekommen. Dass die Ferien nun länger dauern, soll im Radion durchgesagt werden, um die Schüler zu informieren, weil sie bei ihren Familien in den Dörfern und anderen Städten sind.
Mein Eindruck und auch von vielen anderen ist, dass die Lehrer einfach eine Woche länger Ferien haben wollen.

Ein Blick auf Elmina Castle


Zwei Zellen im Castle. Rechts für Soldaten, die sich etwas zu Schulde haben kommen lassen. Gittertür und Fenster sorgten für gute Belüftung. Meist waren sie dort für einen Tag oder mehrere Stunden.
Links für aufsäßische Sklaven. Dunkel und ohne Belüftung. Es gab kein Essen, denn wer hier rein kam war zum Tode verurteil (Hinrichtung). Links ein Totenkopf und rechts ein Licht. Die Symbole haben die Holländer damals angebracht.


Blick von Elmina Castle auf die Conraadsburg.
Es ist nicht leicht gegen die Sonne zu schauen.


Der Hafen von Elmina. Noch immer verdienen die meisten Einwohner ihr Geld mit der Fischerei. Wenn man die Bilder anklick, kann man mehr Einzelheiten erkennen.


Alle Fischerboote haben Flaggen oder andere Verziehrungen. Wer findet die zwei deutschen Flaggen?


Die katholische Kirche von Elmina, älteste in ganz Ghana (aber renoviert)


Wer spiel denn hier Basketball??? Der Korb ist in den Dünnen vorm Castle untergegangen


Ein Schrein mitten am Hafen. Viele hägen trotz Christentum noch an den alten Religionen.

Donnerstag, 7. Januar 2010

FrankEve

1998 gründete Francisca Otchere Darko im Alter von nur 22 Jahren FrankEve. Sie wäre gerne zur Universität gegangen, doch leider erfuhr sie keine Unterstützung von ihr Eltern. Daher arbeitete sie nach der Schule, bis sie genug Geld zusammen hatte, um eine Berufsschule zu besuchen. Dort lernte sie Schneidern, Modedesign und Culinary Arts (Kochkunst). Sie beendete ihre Ausbildung erfolgreich, obwohl sie in dieser Zeit mit den Herausforderungen eines Lebens in Armut zu kämpfen hatte. Wie sie mir einmal erzählte, kam es durchaus oft vor, dass sie rein gar nichts zu essen hatte.
Statt einer Karriere und einem Leben mit sicherem Einkommen entschied sie sich nach ihrem Abschluss eine wohltätige Organisation zu gründen, die Mädchen unterstützt, die noch weniger haben als sie, indem sie ihnen ein Handwerk beibringt.

In einem 12qm/2 großen Raum ohne jegliche Unterstützung und Hilfe von dritten, begann sie mit drei armen Mädchen. Die Schwierigkeiten waren aber so groß, dass sie kurz vor dem Aufgeben stand, als sie ihrem heutigen Ehemann Evans kennen lernte. Er teilte nicht nur Vorstellungen und Träume mit Francisca, sondern auch seinen geringen monatlichen Lohn mit ihr, sodass sie in der Lage waren weiterhin Mädchen zu unterrichten.
2001 registrierten die beiden FrankEve offiziell beim Ghana Registered General Department and Social Welfare Department als FrankEve Human Development Foundation.
In den letzten zehn Jahren ist dieses Projekt beständig gewachsen. Sie sind nun in der Lage 3 Lehrerinnen für die handwerklichen Fächer zu beschäftigen. Für die anderen Fächer, wie Mathe, Englisch, Buisness und Food and Beverage Service sind sie aber auf die Hilfe von Volunteers angewiesen.
Bis jetzt haben über 350 junge Frauen und einige junge Männer eine Ausbildung durch FrankEve erhalten.

In Ghana gibt es nur eine Schulpflicht bis zum 14. Lebensjahr (trotzdessen können viel nicht richtig schreiben und lesen), vor allem viele Mädchen können danach nicht weiter zur Schule,weil sie die Familie unterstützen müssen oder es in den Dörfern, aus denen sie kommen keine weiterführenden Berufsschulen gibt. FrankEve will diesen Mädchen nicht nur helfen ihre persönlichen Ziele zu erreichen, sondern sieht im Lehren eines Handwerkes für junge Frauen auch die Möglichkeit, die Teilhabe von Frauen in der Wirtschaft sowie das Verständnis für ihren eigenen Wert in der Gesellschaft zu fördern sowie die finanzielle Abhängigkeit einer Frau von ihrem Ehemann zu beschränken.
Die meisten der Mädchen sind im Alter zwischen 15 und 26 Jahren und trotzdem haben viele schon schwere Schicksalsschläge, wie den Verlust der Eltern erlebt. Aber auch sexuellen Missbrauch und Gewalt durch Familie, Freunde oder Fremde gehören zu den Erfahrungen, die das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl der Mädchen nachhaltig beeinträchtigt haben. Für einige ist die Ausbildung durch FrankEve die einzige oder letzte Möglichkeit ihren Lebensweg zum positiven zu verändern.
Meist kommen die Schülerinnen aus Swedru oder den umliegenden Dörfern, aber auch aus anderen Regionen Ghanas. Es ist nicht selten, dass einige 5 km jeden Tag zur Schule hin und zurück laufen. In der Zeit ihrer Ausbildung wohnen viele auch bei Verwandten oder im Hostel der Schule, da FrankEve weit über die Stadtgrenzen Swedrus bekannt ist und ihre Heimatdörfer zu weit entfernt liegen.

FrankEve bekommt keine staatliche Unterstützung, doch können die Mädchen nur selten ihr Schulgeld bezahlen. Francisca erzählte mir, dass nur 2 Mädchen im letzten Term (3 Monate) das gesamte Geld für das Hostel bezahlen konnten. Es liegt bei umgerechnet 10 €. Auch das Schulgeld wird nur teilweise bezahlt und meist in Etappen, wobei unklar ist, wann wieder gezahlt wird. Das macht es natürlich besonders schwer die Lehrer regulär zu entlohnen.
Das Schulgeld für 3 Moante für einen Schüler liegt bei ungefähr 25 €, es hängt aber auch vom Kurs und Fach ab. Materialien, wie Zutaten und Kochutensilien oder Stoff und Nähmaschiene müssen die Mädchen selber mitbringen. Viele Eltern sind Farmer und haben nur nach der Ernte Geld für die Ausbildung ihrer Kinder übrig, einige Eltern wollen allerdings auch kein Geld in die Ausbildung ihrer Töchter investieren.

Die ganze Schule lebt von der Hand in den Mund. Ist Geld da, werden Finanzlöcher gestopft, daher bleibt selten etwas übrig, um die Lern- und Wohnbedingungen der Mädchen zu verbessern. Die Gebäude konnten nur durch die Spenden von Volunteers errichtet werden.
Momentan wird ein festes Gebäude mit richtigen Klassenräumen gebaut. 8 Räume sollen entstehen. Die Kosten für das ganze Projekt sollen bei ungefähr 35.000 Cedi (also17.000€) liegen. Jeder Cedi der übrig ist wird dafür verwendet ein klein wenig weiter zu bauen. So kann es sein, dass Wochenlang gar nichts passiert und dann wie jetzt auf einmal einige neue Wände stehen.
Wenn der erste Raum fertig ist, soll er aber zuerst einmal als Schlafraum für einige Mädchen dienen.

Wie man sieht geht es Schritt für Schritt voran, wenn Geld da ist könnte der erste Raum schon in wenigen Wochen fertig sein.


Dienstag, 5. Januar 2010

Die Krippe

Diesen Sonntag war ich mal wieder in der katholischen Messe. In der zweiten natürlich. Im Gegensatz zu uns in Deutschland wird hier die erste Messe am Sonntagmorgen viel besser besucht als die zweite. Die Ghanaer sind halt Frühaufsteher. Ich nicht! Und daher gehe ich um 9.30 Uhr und nicht um 6.30. Eine Messe ist hier nie unter zweieinhalb Stunden zu ende (eine ganz normale-kein Feiertag!), daher gehen die beiden Messen auch immer nahtlos in einander über, wenn man zur zweiten kommt, gehen die von der ersten. Als ich an diesem Sonntag gekommen bin, war allerdings die erste Messe noch in vollen Gängen. Ich bin wieder zurück und eine Stunde später wieder gekommen, passend zum Beginn der zweiten. Weil es die erste Sonntagsmesse im neuen Jahr war, war es besonders voll und lange. Allerdings ist hier jede Messe mit Weihrauch, Tauferneuerung,zwei Lesungen, Prozessionen ( Ein- und Auszug, Gabenbereitung etc.). Alles was die katholiosche Liturgie so möglich macht, das volle Programm, wie unser alter Diakon sagen würde.
Leider ist alles in Fante und ich kann kein Wort verstehen. Allerdings weiß ich das meiste textlich sowieso auswendig und da es in der katholischen Messe ja auch immer was zu gucken gibt, wird es eigentlich nicht langweilig. Jetzt kann ich die Leute im Mittelalter auch verstehen, die wahrscheinlich auch kein Wort des Lateins verstanden haben, da man den Ritus aber kennt, ist es nicht so schlimm.
Am Ende dieser Messe war der Segen teilweise auf Latein, da fühlt man sich doch gleich wie zu Hause.

Aber es gibt ja auch Bilder zu gucken, oder wie hier zu sehen die sehr nüchterne Krippe. Was auf dem Foto nicht zu sehen ist, ist dass das Dach eine Blinklichterkette hatte.
Titel der Krippe: die schlichte Dezentheit!

Montag, 4. Januar 2010

Jung, reich und von allen gehasst!

So könnte die Kurzbeschreibung eines Sakowas sein (ob das so richtig geschrieben ist, kann ich nicht sagen). Ich glaube, dass ich schon mal an dieser Stelle etwas zu diesen „Sakowas“ geschrieben habe, ich will sie euch nun aber etwas genauer vorstellen.
Wie schon gesagt, ein Sakowa ist meist jung. Warum? Weil er sein Geld im Internet verdient und die meisten älteren Leute, mit diesem Medium nicht so vertraut sind. Es könnte auch sein, dass die Skrupel der Jüngeren nicht so groß sind.
Ein Sakowa hat oftmals ein sehr, sehr teures neues Auto. Dabei sind Neuwagen hier nicht günstiger, als bei uns in Europa und daher eigentlich für den normalen Menschen kaum erschwinglich. Einige der sehr erfolgreichen Sakowas oder die, die schon etwas länger im Geschäft sind, haben auch große Häuser. Das Wort Villa kann man für diese schon gebrauchen.
Das Geld zu verdienen ist auch gar nicht schwer. Man muss nur 24 Stunden im Internetcafe sein und sich in diversen Onlinechats registriert haben. Man gibt sich als junge Frau aus und dann fängt man eine „Freundschaft“ mit weißen Männern an. Daher werden Sakowas oftmals auch“pen pal“ (also Brieffreund) genannt.
Den Weißen scheint gar nicht aufzufallen, mit wem sie da eigentlich chatten. Bilder werden einfach von der Schwester oder gleich eins aus dem Internet genommen. Auch das Telefonieren ist kein Problem, die Stimme wird einfach höher gestellt. Nach einiger Zeit, des Beteuerns der ganz großen Liebe (die haben wirklich Ausdauer „I love you“ zu schreiben), kommt dann der Schicksalsschlag. „Sie“ oder jemand aus der Familie wird krank und braucht dringend Geld für eine teure OP oder ähnliches. Natürlich schicken die Weißen aus Europa, Amerika oder Australien dann Geld, um die ganz große Lieben zu retten.
Um davon so gut Leben zu können, muss man natürlich mehrere „Brieffreunde“ gleichzeitig haben. Die „Unterhaltungen“ sind meist auch nicht ganz jugendfrei.
Wie blauäugig die Weißen Geld verschicken kann man an dem Beispiel sehen, dass einer jubelnd aus dem Internetcafe rannte, weil es gerade 4000 US Dollar geschickt bekommen hatte.
Swedru ist die unbestrittene Hochburg der Sakowas. In keiner anderen Stadt Ghanas gibt es sie so zahlreich. Internetcafes gibt es viele und es werden immer mehr. Auch Western Union für den Geldtransfer gibt es hier an jeder Ecke.
In wie weit sich diese Sakowas strafbar machen, weiß ich nicht. Es wird auf jeden Fall nicht von der Polizei kontrolliert, obwohl jeder weiß, was sie machen. Im Fernsehen gibt es sogar einen Werbespot, der sich über die Sakowas lustig macht (ich glaube, der ist von der Regierung). Da aber keinem Ghanaer geschadet wird (nur dem Ruf), ist der politische Wille, etwas gegen dieses Gewerbe zu tun äußerst gering. Man könnte es sogar positiv betrachten, weil so Geld ins Land kommt. Auf der Seite des (deutschen) Auswärtigen Amtes zu Ghana steht sogar eine Warnung, dass man kein Geld nach Ghana an Internetbekanntschaften schicken soll.
Obwohl ich die Zeiten des Internetcafes nun hinter mir gelassen habe und daher nicht mehr andauern Kontakt zu den Sakowas habe, sind sie allgegenwärtig.
Meine Gasteltern sind eigentlich relativ gebildete Leute und doch haben sie eine große Abneigung gegen die Sakowas, wie die meisten. Ja, viele Leute haben sogar Angst vor ihnen. Vor einigen Tagen haben mir meine Gasteltern das einmal erklärt. Ihrer Meinung nach (und der der meisten Menschen hier), haben sich diese jungen Leute nämlich mit Satan verbündet. Freiwillig würden die Weißen das Geld ja nie schicken. Allerdings hat es nicht nur Vorteile mit Satan zusammen zu arbeiten, nein, er will auch Gegenleistungen. So zum Beispiel müssen die Sakowas immer zu Medizinmännern gehen und verschiedene Beschwörungen machen. Auch Menschenblut trinken soll dazu gehören. Am Strand habe ich auch einmal eine Beschwörung mitbekommen, Menschenblut wurde aber nicht getrunken. Ob diese Beschwörung nun für Satan war oder sonst was, weiß ich nicht. Ich kam mir dabei aber wie im falschen Film vor.
Meine Gasteltern haben mir auch die Geschichte einer jungen Frau erzählt (keine Legende!!!), die plötzlich sehr erfolgreich in ihrem Geschäft war. Am Sonntag soll sie auch nie in die Kirche gegangen sein. Eines Tages wurde sie hier in Swedru in ihrer Dusche von hinten erschlagen. Man soll viel Geld in ihrem Haus gefunden haben. Der Mörder ist anscheinend Satan, weil die junge Frau, aufgrund ihres Erfolges vergessen hatte ihm weiter zu huldigen. Nochmal zur Erinnerung: Die glauben wirklich daran, sind Christen und gebildet!
Aber der Glaube an Satan, Hexen und Geister ist hier sehr verbreitet.
Während mir diese ganzen Geschichten erzählt wurden, musste ich mir ein Lachen echt verkneifen.

Samstag, 2. Januar 2010

Das Huhn in der Küche

Am Silvesternachmittag durfte ich die Bekanntschaft eines Huhn, na gut eines Hahns machen.
Mein Lieblingslied hier in Ghana ist das französische Kinderlied „der Hahn ist tot, der Hahn ist tot“. Wer jetzt eine schlechte Meinung über mich hat, soll erstmal 4 Monate zwischen unzähligen Hähnen vor dem Fenster (ohne Scheibe) verbringen. Wenn man Nachts um 2 von einem krähenden Hahn geweckt wird und das immer und immer wieder, kann das auch bei dem friedvollsten Menschen, wie mir, einige Aggressionen zum Vorschein bringen.
Auch am Tag werde ich von den Hähnen nicht verschont. Wenn ich wieder in Deutschland bin und einen Hahn hören sollte, werde ich garantiert eine Therapie machen müssen, vielleicht auch schon vorher. Anders als viele andere Geräusche, ist so ein Hahnenkrähen meist kaum zu überhören und sich daran gewöhnen, konnte ich bis jetzt auch noch nicht.
Aber wie komme ich jetzt auf dieses Thema (nicht, dass ich nicht ständig von draußen erinnert werde!), wie gesagt, oder besser geschrieben, durfte ich am Silvesternachmittag die Bekanntschaft eines Hahns machen. Leider gehörte diese Bekanntschaft zu den letzten die der Hahn in seinem Leben gemacht hat.
Zum Glück hat er nicht gekräht und war ganz still, denn er saß noch einen Tag in unserer Küche auf dem Boden. Abigail kam mit einem Korb nach Hause, in dem der Hahn saß. Er war so schwer, das er selber kaum noch laufen konnte. Ich denke aber, dass sein Leben, nicht ganz so schlimm war, wie das von vielen Masttieren in Europa. Allerdings hat er unglaublich gestunken. Den ganzen Nachmittag saß er da und ich musste nicht nachfragen, um zu wissen, wie sein Schicksal verlaufen würde. Als ich den Hahn das nächste mal sah, war er kaum wieder zu erkennen. Ohne Federn und Kopf in unserer Gefriertruhe.
Am Morgen des 1.1. wollte man mich nicht wecken (ja ich habe etwas länger geschlafen), um mir zu zeigen, wie man einen Hahn schlachtet. Mir wurde aber versprochen, dass ich beim nächsten mal dabei sein werde und den Hahn dann selber töte. Darüber werde ich noch mal verhandeln müssen :).
Ich habe aber beim Auseinandernehmen (zersägen und Organe entfernen) zugeschaut. Da ich nicht weiß, wer dies hier alles ließt und wie alt die entsprechende Person ist, lasse ich die Einzelheiten aus Jugendschutzgründen besser aus.
Jetzt haben wir Geflügelfleisch im Tiefkühler.
Ich dachte, es würde mich mehr bewegen, weil ich ja auch das lebende Tier kannte, aber da es bei unserem Wiedersehen schon keinen Kopf und keine Federn hatte, war es nicht so schlimm. Ich denke aber, dass das Töten mich nicht ganz so kalt gelassen hätte. Es muss aber schnell gegangen sein, denn die Küche liegt direkt neben meinem Zimmer und ich habe ihn zum Glück nicht schreien hören, als ihm im wahrsten Sinne des Wortes der Hals umgedreht wurde.
Ich hoffe nur, dass es jetzt einige Tage nicht mehr immer nur Fisch zu essen gibt. Der Hahn soll nicht umsonst gestorben sein.


Freitag, 1. Januar 2010

Was macht Silvester aus? Wie feiert man den Jahreswechsel?
Jeder macht das anders, aber ein paar Parallelen lassen sich doch bei den meisten finden.
Der Countdown, Sekt, Raketen und Berliner dürfen bei einer richtigen Silvesterfeier nicht fehlen.
Ich habe Silvester dieses Jahr etwas anders „gefeiert“.
Um 20.30 Uhr bin ich in die Kirche, weil ich mit meiner Gastfamilie gemeinsam feiern wollte. Mein Gastvater ist allerdings zu Hause geblieben, weil er sich Predigten im Fernsehen ansehen wollte. Meine Gastmutter saß ganz woanders und so saß ich mit Abigail alleine in der letzten Reihe.
Ich wurde von einem Mädchen mit dem Satz begrüßt: „Bist du für den Geist bereit“ (Are you ready for the spirit?).
Es gab eine Art Einstimmung, es wurde gebetet und gesungen.
Der Pastor hat immer ins Mikrofon geschrien. Es wurde uns versprochen, dass es diese Nacht Heilungen auf der ganzen Welt geben wird. Auch gab es immer die Frage: „Was erwartet ihr in dieser Nacht von Gott?!!“ Oder auch die Aufforderung: „Schreit und empfangt (gemeint ist der Heiligen Geist)!“ Worauf natürlich laut geschrien wurde. Auch die Sätze „Wissen ist Macht“ und „Betet, damit der Heilige Geist nicht an euch vorbei geht“ sind öfters ins Mikro geschrien wurden. Die Boxen waren so schlecht eingestellt, dass ich oftmals gar nichts verstehen konnte. Es gilt das Motto, je lauter, desto besser, daher waren auch Boxen vor der Tür aufgestellt, um die Straße gleich mit zu beschallen. Manchmal kam man sich vor wie im Fußballstadium bei Aufforderungen wie „könnt ihr die Hände für den Geist Gottes heben?!“
Gegen 22.00 Uhr Ortszeit wurde die Liveübertragung der Predigt Pastor Chris, des Kirchengründers aus Lagos (Nigeria) auf einer Leinwand geschaut. Als er auf die Bühne trat, brach großer Jubel im Raum aus. So als würde der Papst auf den Balkon am Petersdom treten.
Das ist auch ein mögliches Sparprogramm für Deutschland, keine eigenen Messen mehr, sondern einfach die aus Rom übertragen :).
Zuerst einmal hat er 20 Minuten sein neues Buch angepriesen, ich kam mir vor, wie in einer Verkaufsshow. Die Kernaussage davon war, dass dieses Buch allen „Hoffnung“ gibt. Worauf auch immer?!
Es wurde allen für das alte Jahr gedankt und immer wieder versichert, dass ein tolles neues Jahr vor uns allen liegt. Manche hätten vieles verloren (an erster Stelle wurde mal wieder Geld erwähnt), aber das nächste Jahr wird sehr erfolgreich und wir alle werden Fortschritte machen (worin auch immer?). Wir sollen nur die Botschaft von „Heil“ und „Heilung“ in der Welt verbreiten. Genauso ist es wichtig, dass wir gleich am ersten wieder in der Kirche sind, um von Anfang an alles richtig zu machen. Nach ca. einer Stunde meinte er dann so „Frohes neues Jahr“ und alle haben gejubelt und geschrien. Es war aber erst 23 Uhr bei uns. Das lag daran, dass Lagos eine Stunde vor uns ist. Es wurde ein kleines Feuerwerk eingeblendet. Allerdings wurde es auch schnell wieder still, denn alle haben auf das neue Jahresmotto gewartet. Wir haben jetzt „the year of greater light“. Diese Botschaft war der Höhepunkt des Ganzen. Die nächsten eineinhalb Stunden habe ich mir dann die Predigt zu diesem Thema angehört. Ich wäre fast eingeschlafen. Das Null Uhr irgendwann zwischendurch war, ist total untergegangen. Ich meinte nur zu Abigail neben mir „Frohes neues Jahr“, weil ich immer auf mein Handy geguckt habe, um zu wissen, wie lange noch. Sonst hat das aber kaum jemand mitbekommen oder zu mindestens gewürdigt.
Es waren um die 300 Leute da, einige haben auch geschlafen, aber insgesamt fand ich es doch erstaunlich, wie begeisterungsfähig die Menschen hier sind. Viele haben geweint und beim Singen sind sie voll „abgegangen“.
Am Ende gab es noch ein kleines getanztes Rollenspiel, in dem ein trinkender Jugendlicher durch die Begegnung mit der Bibel verändert wurde und aufgehört hat zu trinken und zu rauchen.
Gegen halb zwei war das Ganze vorbei und alle sind nach Hause. So auch ich. Auf der Straße sind wir noch Polizisten mit Maschienengewehren begegnet, weil es Angst vor neuen Ausschreitungen in dieser Nacht gab, aufgrund der Geschehnisse der letzten Woche (vgl. „aus aktuellem Anlass“).
Es wurde aber auch ein ganz kleines bisschen geknallt. Vereinzelt konnte man kleinere Explosionen von Böllern hören, aber wirklich nur vereinzelt.
Silvester war dieses Jahr echt anders.

Ich wünsche allen ein frohes neues gesegnetes Jahr 2010!!!
Wir haben nun das Jahr, in dem wir uns wiedersehen. :)

Artikel über die Unruhen in Swedru

Hier ein Bericht über das, was in Swedru los war. Allerdings ist der vom 29.12. Das wir hier Ausgangssperren hatten und es viel mehr Verletzte gab, steht dort nicht. Dies weiß ich aber von Leuten, die im Krankenhaus arbeiten. Auch die Zahl der Toten soll höher sein. Das war sogar im Radion und Fernesehen.
Heute habe ich erst wieder mehrere Militärfahrzeuge mit Soldaten und gepanzerte Polizeiwagen gesehen. Zum Glück gab es gegen alle Befürchtungen in der Silvesternacht keine neuen Ausschreitungen. Und so hoffe ich, dass es bald wieder friedlich in Swedru ist.

Aus www.ghanaweb.com

Agona Swedru (C/R), Dec. 29, GNA - The Agona West Municipal Chief Executive, Mr Felix Obeng Forson, has appealed to people engaging in violent clashes in the municipality to stop and allow law enforcement agencies to deal with the offenders.

He said this after leading some security personnel and government officials to visit those who were wounded during the clash at the Agona Swedru Government Hospital on Monday.

The clash started after some people had beaten to death one Mamud Iddrisu who was accused of using a knife to threaten people at a drinking bar at Agona Swedru on December 26.

According to the Agona Swedru police, after the burial of Iddrisu, the Muslim youth organised themselves and in retaliation attacked some beer bars and destroyed several properties in the town. Two people, Mamud Iddrisu and Kwame Acheampong, died and six people were wounded.

Mr Forson appealed to community leaders in the municipality to calm their followers to ensure peace in the area. The municipality is now calm and military and police personnel are patrolling the municipality.